Wer gesund bleiben will, sollte sich regelmäßig bewegen. So viel ist bekannt. Viele orientieren sich dabei an den täglichen 10.000 Schritten. Diese allerdings braucht es gar nicht, wie bereits mehrere Studien gezeigt haben. Auch der bekannte Gesundheitsexperte Professor Ingo Froböse empfiehlt etwas anderes.
Tu das statt 10.000 Schritte täglich
Dass es sich bei der berühmten Fitnessregel, 10.000 Schritte am Tag zu gehen, um einen Mythos handelt, wissen viele gar nicht. Tatsächlich basiert diese Zahl nur auf einer raffinierten Werbekampagne aus Japan und nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Im Gegenteil, denn die Forschung hat längst andere Werte nachgewiesen.
Experten zeigen immer wieder, dass auch eine deutlich geringere Schrittanzahl ausreicht, um positive Effekte zu erzeugen. Froböse, Professor für Prävention und Rehabilitation im Sport an der Deutschen Sporthochschule Köln, rät gegenüber Utopia entsprechend ebenfalls zu einer anderen Methode.
Auf die Frage, ob es sinnvoll ist, täglich 10.000 Schritte zu gehen, hat der Experte eine klare Antwort: „[…] nicht jeder muss täglich 10.000 Schritte gehen, um fit zu bleiben.“ Vielmehr solle man auf die eigenen körperlichen Möglichkeiten achten und sich daran orientieren, wie viele Schritte man bereits unbemerkt im Alltag hinter sich bringt. Diese zu verdoppeln, sei dann kein Problem.
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Richtwert ist für viele zu hoch
„Für die meisten von uns ist der Wert viel zu hoch angesetzt. Im normalen Alltag, ohne Sport, schaffe auch ich keine 10.000 Schritte. Um den Wert zu erreichen, müsste man 5 bis 6 Kilometer spazieren gehen, das ist eine ganz schöne Strecke“, erklärt Froböse laut Utopia dazu weiter.
So gingen Menschen in Deutschland rund 5.000 Schritte am Tag, was zwar zu wenig sei. „Aber nicht jeder muss täglich 10.000 Schritte gehen, um fit zu bleiben“, sagt der Fachmann weiter. Wer aber beispielsweise am Tag ohne Anstrengung 3.000 Schritte schafft, ist laut Froböse auch in der Lage, 6.000 Schritte zu gehen.
Wichtig sei derartige Bewegung ihm zufolge übrigens besonders im Alter. Hier kürzer zu treten, ist demnach ein Fehler: „Je älter man wird, desto wichtiger ist Bewegung – sie hilft dabei, mobil zu bleiben. Bei Senioren ist das Gehen deshalb eine der besten Trainingsformen.“
Quellen: Utopia
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