Kondome, kostenlose Teststationen und viele weitere Maßnahmen dienen dazu, die Verbreitung von Geschlechtskrankheiten vorzubeugen. Allerdings haben nicht alle Menschen Zugang zu diesen Möglichkeiten. Vor allem in Entwicklungsländern sprießen sexuell übertragbare Infektionen, auch Sexually Transmitted Infections (STIs) genannt, nahezu hürdenlos. Ähnliches gilt für die Vereinigten Staaten.
Geschlechtskrankheiten: USA erleben Epidemie
Ende Januar veröffentlichten die US-amerikanischen Centers for Disease Control und Prevention (CDC) ihren STD Surveillance Report für das Jahr 2022. Der Bericht offenbart Rekordwerte für die Verbreitung von Chlamydien sowie Syphilis und unterstreicht damit die Schwierigkeiten der US-Regierung, diese Epidemie zu bewältigen.
Einen 80-prozentigen Anstieg sahen die CDC allein bei den Syphilis-Fällen zwischen den Jahren 2018 und 2022 – davon ganze 3.755 Fälle angeborener Syphilis. Während Tripper (Gonorrhoe) von 2021 auf 2022 einen leichten Abfall erlebte, sind auch die Zahlen dieser Geschlechtskrankheit noch immer alarmierend. Die Daten zeigen, „dass unsere Nation mit einer sich rapide verschlechternden Krise der öffentlichen Gesundheit konfrontiert ist, bei der echte Leben auf dem Spiel stehen“, betont die National Coalition of STD Directors (NCSD) in ihrem jüngsten Statement.
„STIs – insbesondere Syphilis – werden weiterhin außer Kontrolle geraten, bis die Regierung und der Kongress den Gemeinden die Mittel zur Verfügung stellen, die sie benötigen, um die grundlegendsten Screening-, Behandlungs- und Präventionsdienste anzubieten.“
National Coalition of STD Directors (NCSD)
Jetzt testen lassen
Während etwa die Anzahl der jährlich registrierten Syphilis-Erkrankungen zwischen 2018 und 2022 auch in Deutschland leicht zunahm, ist sie bei weitem nicht mit einem Anstieg von 7.373 auf 8.309 (+12 %) nicht vergleichbar mit der Lage in den USA. Auch lassen sich vergleichsweise kleine Schwankungen wie diese zumindest in Teilen auf das wachsende Bewusstsein für Geschlechtskrankheiten und ihre Risiken in der Bevölkerung zurückführen.
In vielen deutschen Großstädten hast du die Möglichkeit, dich auf das Humanes Immundefizienz-Virus (HIV) und viele weitere Geschlechtskrankheiten testen zu lassen – häufig sogar kostenlos und fast immer anonym. Nutze diese Angebote und hilf dabei, dein Liebesleben und das deiner Partnerinnen und Partner zu schützen.
Das sind einige deiner Möglichkeiten:
- Online-Beratung
- Telefonberatung bei Fragen zu HIV, anderen STI und Safer Sex: (02 21) 89 20 31
- Beratungsstellen vor Ort
Quellen: National Coalition of STD Directors; Centers for Disease Control and Prevention; Liebesleben
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