Als Neukunde hast du es in nächster Zeit nicht leicht: Denn Netflix hebt seine Preise an. In den USA müssen Nutzer jetzt schon tiefer in die Tasche greifen. Und auch auf der deutschen Seite des Streamingdienstes sind die höheren Preise bereits zu finden.
Netflix: Erfolg hat seinen Preis
Die Netflix-Aktie war zuletzt schwankend. Im vierten Quartal 2018 lag sie unter den Erwartungen der Anleger. Doch die US-Investmentbank Goldman Sachs hat sie trotzdem in die „Conviction Buy List“ aufgenommen, die Liste der aussichtsreichsten Aktien. Denn obwohl Netflix wegen der Konkurrenz durch andere Dienste wie dem neuen Disney+ zuletzt hohe Kredit aufnehmen musste, um Eigenproduktionen zu sichern, steigt die Anzahl der Abonnenten des Streamingdienstes stetig weiter. Warum also nicht die Abo-Preise erhöhen?
Aus unternehmerischer Sicht eine absolut logische Schlussfolgerung. Denn Erfolg hat seine Preis, Nachfrage und Angebot sowieso. Aber werden die Nutzer am Ende wirklich alle 18 Euro monatlich zahlen wollen?
Netflix testet derzeit, wie diese Frage zu beantworten ist. Allerdings erst einmal bei Neukunden. Auf der Registrierungsseite finden sich die neuen Preise bereits. Derartige Versuche gab es bereits in der Vergangenheit. Das „Ultra-Paket“ beispielsweise wurde aber nicht realisiert. Wie das Wall Street Journal berichtete, sollen Bestandskunden erst in den kommenden drei Monaten von den neuen Preisen betroffen sein.
Viele zahlen für Netflix und Co. mehr, als sie denken
Der New York Times zufolge plagen Netflix seit seiner Gründung vor 21 Jahren Schulden in Höhe von über zehn Milliarden US-Dollar. Ob die Kunden bereit sind, diese zum Teil mit höheren Abo-Preisen zu kompensieren, ist fraglich, aber nicht unmöglich. Denn glaubt man einer Umfrage des Unternehmens Waterstone von 2018, sind sich viele gar nicht sicher, wieviel sie wirklich für Abo-Dienste wie Streaming und Dating monatlich bezahlen. Die meisten zahlen doppelt so viel, wie sie eigentlich denken – und sind trotzdem damit zufrieden.