Die Begriffe „LGBT“ und „LGBTQ“ sowie „LBGTQIA+“ und Co. sind mittlerweile in unserer Gesellschaft angekommen und vielerorts zu lesen. Was genau sie bedeuten, weiß jedoch nicht unbedingt jeder.
„LBGT“ und Co.: Die Bedeutung
Der Begriff „LBGT“ und seine etwas längeren Varianten sind alles Akronyme, deren Buchstaben für folgendes stehen:
- LGBT: Lesbian, Gay, Bisexual, Trans (Lesbisch, Schwul, Bisexuell und Trans)
- LGBTQ: Lesbian, Gay, Bisexual, Trans, Queer (nicht Cis* oder heterosexuell)
- LGBTQIA+: Lesbian, Gay, Bisexual, Trans, Queer, Intersexual, Asexuel/Aromantic (Intersexuell, Asexuell/Aromantisch)
* „Cis“ bedeutet, dass sich ein Mensch dem Geschlecht zugehörig fühlt, dass ihm bei der Geburt zugeteilt wurde. Menschen mit einer Geschlechtsdysphorie (Leidensdruck durch Ablehnung der Geschlechtsmerkmale) sind Transgender und somit nicht „Cis“. Auch intersexuelle Menschen (beide Geschlechtsmerkmale vorhanden, z.B. Gebärmutter und Hoden) sind in der Regel nicht „Cis“. Außerdem gibt es Menschen, die sich weder als Mann, noch als Frau fühlen und sich demnach nicht als „Cis“ identifizieren.
Wofür steht das Plus bei „LGBT“?
Das Plus am Ende des Begriffs steht dafür, auch alle anderen in irgendeiner Form „queeren“ Menschen in den Begriff zu integrieren. Letztendlich bedeutet er, dass jeder Mensch willkommen ist, der im Bezug auf seine geschlechtliche Identität oder seine sexuelle Orientierung von der Norm (heterosexuell und Cis) abweicht.
Anwendung und Hintergrund
Die Begriffe wurden erschaffen und immer wieder erweitert, um für die Rechte von queeren Menschen einzustehen. Da in unserer Gesellschaft nicht nur homosexuelle Menschen, sondern alle Menschen mit „anderer“ Sexualität oder Identität regelmäßig von Diskriminierung betroffen sind, entwickelte sich ein Sammelbegriff für alle.
Genutzt werden die Begriffe beispielsweise um Veranstaltungen und Orte wie Bars oder Restaurants zu kennzeichnen. Damit wird signalisiert, dass hier ein sicherer Ort für „LGBT“ bzw. „LGBTQIA+“-Personen ist. Außerdem werden die Begriffe angewendet, um für die Rechte der betroffenen Menschen zu kämpfen und sie allgemein zu schützen. In vielen Ländern, wie beispielsweise Uganda, wurden in den vergangenen Jahren beispielsweise immer wieder LGBT*-Veranstaltungen gestürmt, angegriffen oder verboten. Dabei wurden die Menschen verprügelt und mussten mehrere Tage in Krankenhäusern verbringen. Auch beim Gendern steht der Doppelpunkt oder das Sternchen meist für „LBGT“ bzw. „LBGTQIA+“.
„LGBT“: Die Debatte der Geschlechter
Während weltweit immer noch Menschen aufgrund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität fliehen, werden die sozialen Netzwerke von einer ganz anderen Debatte dominiert. Es ist die Frage, wie weit geschlechtliche Identität geht und was noch unter den Deckmantel „Trans“ fällt. Hier stehen besonders nichtbinäre (engl.: nonbinary) Personen im Vordergrund, welche sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen. Doch wie fühlt es sich an, sich keinem Geschlecht zugehörig zu fühlen? Inwiefern befreien uns weitere Geschlechtsidentitäten wie „Agender“, „Nonbinary“ und Co. von Geschlechterrollen und Stereotypen? Oder festigen sie diese sogar?
Von der „radikalfeministischen“ Seite kommt außerdem immer wieder der Vorwurf, dass Schutzräume für Frauen (Frauenhäuser, WCs etc.) keinen Schutz mehr gewähren können, sobald auch Männer salopp gesagt jederzeit entscheiden können, nun auch eine Frau oder kein Mann mehr zu sein.
Fazit: Bedeutung nicht immer klar
Während es bei der Bedeutung der Worte „lesbisch“ oder „schwul“ keiner Diskussion bedarf, wird das Wort „Trans“ von vielen verschiedenen Menschen anders definiert. Einige verstehen darunter ausschließlich Menschen, die durch ihre Geschlechtsdysphorie eine Geschlechtsumwandlung mit Operationen und Personenstandsänderung vollziehen. Für viele andere wiederum bedeutet „Trans“, dass sich eine Person einfach nicht zu 100 Prozent als Frau oder Mann fühlt und infolge dessen teilweise auch andere Pronomen wie „xier“ oder „dey“ fordert. Um die Thematik besser zu verstehen, gibt es einige tolle LGBTQ-Filme. In einem Interview mit Philosophin Janina Loh hinterfragen wir außerdem, wie Sexroboter Klischees reproduzieren.
Quellen: AllOut, Trans-Inter-Beratungsstelle, Frauen*Volksbegehren, PersiaX (YouTube), eigene Recherche