Veröffentlicht inScience

Diese „mysteriösen Signale“ erreichen die Erde jede Stunde – und niemand weiß warum

In den oberen Schichten der Atmosphäre entstehen bislang unbekannte Geräusche, die selbst Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verblüffen. Was sie auslöst ist noch ein Rätsel.

Atmosphäre der Erde aus dem All
© studio023 - stock.adobe.com

Was würde passieren, wenn die Erde aufhört, sich zu drehen?

So verändert sich die Erde, wenn sie sich aufhören würde zu drehen.

Wissenschaftler haben in einem besonders ruhigen Teil der Erdatmosphäre ungewöhnliche Geräusch entdeckt, die sich bislang nicht identifizieren ließen. Nach Aussage der beteiligten Forschenden wiederholen sich diese mehrmals stündlich.

Erdatmosphäre: Diese Signale hat man aufgefangen

Der solarbetriebene Ballon, der von Wissenschaftler*innen der Sandia National Laboratories gestartet wurde, trug ein Mikrofon in eine Region der Erdatmosphäre, die sich etwa 50 Kilometer über dem Planeten befindet.

Die sogenannte Stratosphäre ist relativ ruhig und frei von Stürmen, Turbulenzen und kommerziellem Flugverkehr, was bedeutet, dass Mikrofone in dieser Schicht der Atmosphäre die natürlichen und vom Menschen verursachten Geräusche unseres Planeten abhören können.

Allerdings nahm das Mikrofon in dieser speziellen Studie auch seltsame Geräusche auf, die sich einige Male pro Stunde wiederholten. Die Quelle dieser Geräusche ist noch nicht geklärt. Sie wurden im Infraschallbereich aufgezeichnet, das bedeutet bei Frequenzen von 20 Hertz (Hz) und darunter. Das liegt weit unter dem Bereich des menschlichen Ohrs.

„Es gibt mysteriöse Infraschallsignale, die einige Male pro Stunde auf einigen Flügen auftreten, deren Quelle jedoch völlig unbekannt ist“, sagte Daniel Bowman von den Sandia National Laboratories in einer Erklärung zu dem Phänomen.

Ballons womöglich auch auf anderen Planeten einsetzbar

Die Forschenden sammelten die Daten und erkannten den tieffrequenten Schall mithilfe von Mikrobarometern, die ursprünglich für die Überwachung von Vulkanen entwickelt wurden.

Die Sensoren wurden von Ballons in die Luft getragen, die Bowman und seine Forscherkolleg*innen gebaut hatten. Hergestellt wurden die Ballons mit Durchmessern zwischen sechs und sieben Metern aus gewöhnlichen und kostengünstigen Materialien. Mit Sonnenlicht betrieben, konnten diese recht einfachen Geräte bis zu einer Höhe von etwa 21,3 Kilometern über der Erde aufsteigen.

Nach dem Absetzen der Ballons verfolgt man deren Route mit GPS – eine notwendige Aufgabe, da die Ballons manchmal Hunderte von Kilometern weit segeln und an schwer zugänglichen Orten landen.

Derartige solarbetriebene Ballons könnten übrigens auch bei der Erforschung anderer Planeten helfen, zum Beispiel bei der Beobachtung der seismischen und vulkanischen Aktivitäten der Venus durch ihre dichte Atmosphäre hindurch.

Quellen: „Solar-powered balloons detect mysterious sounds in the stratosphere #ASA184“ (2023, Acoustical Society of America)

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.