In der Archäologie trifft man auf wiederkehrende Typen von Entdeckungen, seien es Skelette oder alltägliche Gegenstände von damals. Doch manchmal stoßen Forscherinnen und Forscher auf etwas, das es so nicht sehr oft gibt oder gar noch nie gegeben hat. Ein neuer archäologischer Fund in Brasilien wirkt jedenfalls äußerst seltsam – es handelt sich um mehrere Gesichter.
Archäologischer Fund: So sehen die Gesichter aus (Video)
Der archäologische Fund ereignete sich in einem Gebiet des Amazonas in Brasilien. Aufgrund von anhaltender Dürre ist dort der Wasserstand auf einem rekordverdächtigen Tiefstwert angelangt. Während das Grund zur Sorge ist, wurden dadurch Gesteinsformationen freigelegt, die ansonsten permanent Unterwasser wären. Auf diesen fand man nun zahlreiche eingravierte Gesichter, wie die Presseagentur Reuters berichtet.
Das ist nicht das erste Mal, dass man am Nordufer des Amazonas bei dem Zusammenschluss der Flüsse Rio Negro and Solimoes Gravuren entdeckt hat. Doch jetzt liegt eine weitaus größere Vielfalt an Exemplaren vor und auch die Gesichter sind neu.
Das kann bei der Feststellung ihrer Ursprünge behilflich sein, wie der Forscher Jaime de Santana Oliveira gegenüber der Agentur mitteilte. Laut dem Archäologen ist eine exakte zeitliche Einordnung noch nicht möglich, doch man glaubt, sie seien „prähistorisch oder präkolonial“ und zwischen 1.000 bis 2.000 Jahre alt. Reuters hat zusätzlich das folgende Video veröffentlicht, in dem man die gespenstisch wirkenden Gesteinsgesichter gut erkennen kann:
Viele verschiedene Formen gefunden
Die Gesichter erscheinen in verschiedenen Variationen: Einige zeigen ein Lächeln, andere wirken grimmig. Es gibt ovale Gesichtsformen, aber auch rechteckige. Die Fundstätte würde „Emotionen und Gefühle“ ausdrücken, wie Oliveira laut der Agence France-Presse (via ScienceAlert) sagt. Es würde sich um Felsaufzeichnungen handeln, doch zugleich gäbe es Ähnlichkeiten mit zeitgenössischer Kunst. Die genauen Gründe und Funktionen der Gesichter sind aber noch nicht klar.
Die Gegend, in der man den archäologischen Fund machte, soll von unschätzbarem Wert sein, um mehr über die ersten Menschen zu erfahren, die sich dort ansiedelten. Allerdings ist die durch das Wetterphänomen El Niño verursachte Dürre ein ernsthaftes Problem. Die Historikerin Beatriz Carneiro wünscht sich deshalb, dass die Wasserpegel der Flüsse wieder steigen – das würde die Gravuren auch besser vor Verfall schützen als es Forschungsgruppen je könnten.
Gut zu wissen: Wir erklären dir das Wetterphänomen El Niño und wie es unser Klima verändert.
Quellen: Reuters, YouTube/Reuters, Agence France-Presse (via ScienceAlert)
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.