Beim Blick ins Weltall liegt der Fokus der Menschheit häufig auf dem Mars. Der rote Planet hat schon lange eine besondere Anziehungskraft und ist daher ein häufig erforschtes Ziel. Aktuelle Untersuchungen haben zu aufregenden Erkenntnissen geführt.
Mars: Das steckt tief unter seiner Oberfläche
Laut einer neuen Mitteilung der europäischen Raumfahrtorganisation ESA hat die Mars Express-Sonde die Medusae-Fossae-Formation (MFF) erneut unter die Lupe genommen. Die Sonde umkreist den Planeten schon seit 20 Jahren und hat vor 15 Jahren bereits an genau derselben Stelle „massive Ablagerungen“ ausfindig machen können, die bis zu 2,5 Kilometer in die Tiefe reichen
Bis heute war aber nicht klar, um was es sich bei der damaligen Entdeckung genau handelte. Aber jetzt weiß man mehr: Zum einen ist die gefundene Schicht sogar noch dicker als vermutet und reicht bis zu 3,7 Kilometer ins Innere. Zum anderen stimmen die neuen Radarsignale mit solchen überein, die man von geschichtetem Eis erwarten würde. Zugleich ähneln sie denen von den Mars-Polkappen, die voller Eis sind. Es scheint also ziemlich sicher zu sein, dass man auf ein riesiges Wasserreservoir gestoßen ist.
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Genug Wasser für den ganzen Planeten
Wie es weiter von Seiten der ESA heißt, würde das Wasser beim Auftauen ausreichen, um den gesamten Mars mit einer 1,5 bis 2,7 Meter tiefen Wasserschicht zu benetzen. Und es würde auch reichen, um das gesamte Rote Meer damit zu befüllen.
Die Eisschicht soll voller Staub sein und sich unter einer schützenden Schicht aus entweder getrocknetem Staub oder getrockneter Asche befinden, die mehrere Hundert Meter dick ist. Woher das Eis genau kommt, ist aber noch nicht klar.
Bedeutender Fund für zukünftige Raumfahrt
Im gegenwärtigen Klima des Mars kann die Menge an Eis nicht entstanden sein, so glauben die Expertinnen und Experten. Stattdessen muss sie aus einer alten Epoche stammen, was aber das bisherige Wissen über die MFF auf den Prüfstand stellt. „Vor wie langer Zeit haben sich diese Eisablagerungen gebildet und wie war der Mars damals?“, fragt der ESA-Forscher Colin Wilson. Sollte man das Eis tatsächlich als Wassereis bestätigen können, würde das die gesamte Klimageschichte des Mars verändern.
Auch spannend: Die MFF und damit das da drunter liegende Eis befinden sich in der Nähe des Äquators. Zukünftige bemannte Mars-Missionen müssten also nicht an den Polen landen. Allerdings dürfte sich die Förderung aufgrund der Tiefe als schwierig gestalten. Und natürlich müsste man sich vorher sicher sein, dass es sich auch wirklich um Wassereis handelt.
Quelle: ESA
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