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„Erbärmlich“: Jörg Kachelmann teilt gegen beliebte Wetter-Apps aus

Egal, ob auf dem Android-Handy oder dem iPhone: Die hauseigenen Wetter-Apps von Google und Apple sind weit weniger zuverlässig als du denkst.

Unterschiedliche Wetterlagen
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Die vorinstallierten Wetter-Apps auf Android- und Apple-Geräten liefern häufig ungenaue Vorhersagen. In touristisch geprägten Regionen führt dies oft dazu, dass Reisende ihre Pläne stornieren, wenn die Apps Regen vorhersagen, der dann jedoch nicht eintritt. Mitarbeitende des Tourismusverbandes der Tourismusregion Vinschgau in Südtirol berichten, dass potenzielle Besucherinnen und Besucher selbst an klaren Tagen ihre Pläne absagen, basierend auf diesen fehlerhaften Vorhersagen.

Experten kritisieren Wetter-Apps

Die Meteorologen Joachim Klaßen und Jörg Kachelmann erklären, dass die Herausforderungen bei der Vorhersage des Wetters in Gebieten mit komplexer Topographie zu diesen Ungenauigkeiten beitragen. Klaßen, Gründer von Wetter-Online, verteidigt die Technologie im Podcast „WirtschaftsWoche Chefgespräch“ bis zu einem gewissen Grad und räumt ein, dass die Vorhersage für Regionen mit variablen geografischen Merkmalen besonders schwierig ist. Er betont, dass trotz Fortschritten in der Meteorologie bestimmte kurzfristige Vorhersagen sehr unzuverlässig bleiben.

Jörg Kachelmann kritisiert die unrealistischen Erwartungen der Öffentlichkeit an die Genauigkeit der Wetter-Apps. Er weist darauf hin, dass kein Modell spezifische Wetterereignisse wie Nachmittagsgewitter so weit im Voraus vorhersagen kann, wie die Nutzerinnen und Nutzer es erwarten. Diese Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Nutzenden und den technologischen Möglichkeiten führt zu einer weit verbreiteten Unzufriedenheit mit den Apps.

„Die Leute denken erstens, nur weil die App von Google oder Apple ist, muss das die Spitze der Technologie sein“, zitiert die WirtschaftsWoche (WiWo) den 65-Jährigen „Aber das Gegenteil ist der Fall. Das ist die erbärmlichste Wettervorhersage, die man haben kann.“

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Kostenlos, aber ungenau

Die Auflösung der Datenmodelle, die von beliebten Wetter-Apps verwendet werden, ist ein weiteres kritisches Problem. Diese Apps verwenden typischerweise breitere, weniger detaillierte Datengitter, um Kosten zu sparen, was zu allgemeinen und oft irreführenden Vorhersagen führt. Kachelmann merkt an, dass es zwar präzisere Modelle gibt, die App-Anbieter jedoch für billigere, frei zugängliche Modelle optieren, die die Vorhersagegenauigkeit beeinträchtigen. „Diese Apps aber nehmen eine der 50 möglichen Lösungen und zeigen sie an, nicht die Bandbreite“, so Kachelmann.

Private meteorologische Dienste investieren stark in hochauflösende Modelle, die genauere Vorhersagen bieten, ein starker Kontrast zu den kostenlosen Modellen, die etwa von Apple und Google verwendet werden. Diese feineren Modelle sind teurer und werden daher typischerweise nicht von kostenlosen Apps verwendet, was zu einer erheblichen Diskrepanz in der Qualität der bereitgestellten Informationen zwischen der Öffentlichkeit und zahlenden Kundinnen und Kunden führt.

Das „US-Wettermodell, das jeder Anbieter kostenlos im Internet abrufen kann“, reiche 16 Tage in die Zukunft, erklärt Kachelmann weiter. Das mache es bei App-Anbietern besonders beliebt. Für sie sei egal, ob die Daten nun tatsächlich genau seien oder nicht.

Quelle: WirtschaftsWoche Chefgespräch; WirtschaftsWoche

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