Seit bereits 26 Jahren dient die Internationale Raumstation (ISS) als Basis im Weltall. Neben der Ausführung konkreter Forschungsarbeiten dokumentieren Astronauten von dort aus immer mal wieder auch einzigartige Phänomene. Ein aktuelles Foto zeigt beispielsweise sogenannte Rote Kobolde.
Weltall-Phänomen: Das steckt hinter den Lichtern
Die von der NASA kürzlich veröffentlichte Weltall-Aufnahme gelang dem auf der ISS stationierten Astronauten Matthew Dominick schon am 3. Juni. Er fotografierte die Roten Kobolde, die sich zu diesem Zeitpunkt unterhalb der Raumstation und in der oberen Atmosphäre der Erde zeigten.
„Die hellen roten Blitze […] sind ein weniger bekanntes Phänomen, das mit starken Blitzen in Verbindung steht und hoch über den Wolken in der Mesosphäre auftritt“ wie die NASA näher erläutert. Im Detail handelt es sich dabei um eine Art von Transienten Leuchterscheinungen (Transient Luminous Events, TLEs), die während Gewittern und etwa 50 bis 90 Kilometer über der Erde auftreten.
Sie erscheinen oft als rote, tentakelartige Strukturen, die in der oberen Atmosphäre aufleuchten und nach unten in Richtung Erde zeigen. Grund dafür sind elektrische Entladungen von Blitzen, die elektromagnetische Felder erzeugen, die Elektronen in der oberen Atmosphäre beschleunigen und dabei die Luftmoleküle zum Leuchten bringen.
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Das weiß die Wissenschaft bisher darüber
Rote Kobolde wurden erstmals in den frühen 1990er Jahren von Wissenschaftler*innen dokumentiert und fotografiert. So berichtet die NASA dazu: „Die Besatzungsmitglieder nehmen während der Zeitrafferaufnahmen auf der Erde normalerweise TLEs mit großer Brennweite auf. Außerhalb der Station montierte Instrumente wie der Atmosphere-Space Interactions Monitor (ASIM) können mit Kameras, Photometern, Röntgen- und Gammastrahlendetektoren eine Reihe von Daten für Forscher auf der Erde erfassen.“
Untersucht wurde die Phänomene im Weltall seit ihrer Entdeckung intensiv, um ihre Eigenschaften und ihre Rolle im elektrischen Kreislauf der Erde besser zu verstehen. Bis heute kennen viele die ungewöhnliche Erscheinung aber noch gar nicht, wie selbst die US-Weltraumorganisation bestätigt.
Quellen: NASA, eigene Recherche
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