Eine Amazon-App ist in der Lage, Mitarbeiter:innen zu feuern, wenn sie ihre Arbeit nicht schnell genug erledigen. Was im ersten Moment wie ein dystopisches Zukunftsszenario klingt, wird in der Realität bereits angewendet.
Amazon: App feuert Mitarbeiter:innen automatisiert
Bei Amazon herrschen (vor allem für Mitarbeiter der unteren Gehaltsklassen) nicht gerade die besten Arbeitsbedingungen, das ist mittlerweile bekannt. Immer wieder gab es Berichte von Fahrer:innen, Lagerarbeiter:innen, etc. auf, die Licht hinter die Kulissen des Internetgiganten warfen.
Amazon: Außen hui, innen pfui?
Amazon ist einer der modernsten und fortschrittlichsten Konzerne auf der Werlt, doch hinter den Kulissen läuft noch so einiges schief. So werden beispielsweise massenhaft Retouren vernichtet und Mitarbeiter:innen, besonders bei den Zulieferern, werden unterirdisch schlecht bezahlt.
Ein Bericht des Magazins Bloomberg legt nahe, dass der Konzern mittlerweile dazu übergegangen ist, Mitarbeiter:innen durch eine Amazon-App feuern zu lassen.
Die strenge Überwachung von Flex-Arbeitern
Besonders in Amerika gibt es bei Amazon eine Menge der sogenannten „Flex-Arbeiter“. Dabei handelt es sich meistens um Vertragsfahrer:innen, die oft mit ihren persönlichen Fahrzeugen Touren übernehmen. Sie laden Pakete ein, die noch nicht in Lieferfahrzeuge von Amazon verladen wurden. Lieferungen, die noch am selben Tag bei den Kund:innen ankommen sollen, werden auf diese Weise schnell ans Ziel gebracht.
Dabei gibt es jedoch einen großen Haken, denn bei ihrer Arbeit wird jede Bewegung der Fahrer:innen über eine Amazon-App von einem Algorithmus getracked und ausgewertet. So wird beispielsweise bestimmt, wie effektiv gearbeitet wird. Auch Trödeleien bei der Arbeit werden so erfasst. Wer nicht zuverlässig oder schnell genug arbeitet, der läuft Gefahr, von dem Algorithmus terminiert zu werden.
Der Algorithmus entscheidet gnadenlos
Der Artikel von Bloomberg erzählt die Geschichte mehrerer Fahrer:innen. Der ehemalige Armee-Veteran Stephen Normandin wurde beispielsweise von der Amazon-App für Flex-Fahrer gefeuert. Er erhielt eine automatisierte Mail, in der es hieß, dass er seine Arbeit laut dem Algorithmus nicht richtig ausführen würde. Laut dem 63-jährigen Mann wurde er dabei für Dinge bestraft, die hierzulande als „höhere Gewalt“ bezeichnet werden würden. Wenn beispielsweise die Zugänge zu einem Wohnkomplex verschlossen waren, konnte er die Bestellung nicht ausliefern. Doch ein Algorithmus ist nicht in der Lage, solche Umstände zu erkennen. Er sieht nur die Endresultate und ergreift dementsprechende Maßnahmen.
Die richtige Amazon-App kann mehr als du denkst. Sie verbirgt einige Funktionen, die nur wenige Nutzer:innen kennen. Wenn du ein Abonnement bei Amazon Prime hast, solltest du eine neue Android-App auf jeden Fall ausprobieren.
Quelle: Bloomberg