Sie nutzen das Schlagwort #IHave, also „Ich habe (es getan)“. US-Architekt Thomas Wall twitterte: „#MeToo ist das Symptom, #IHave ist das Heilmittel.“ Wall forderte Männer auf, ihr Fehlverhalten gegenüber Frauen öffentlich einzugestehen. Auch die US-Moderatorin Gretchen Carlson nutzte den Hashtag. Sie hatte den mittlerweile verstorbenen Chef des Nachrichtensenders Fox News, Roger Ailes, erfolgreich wegen sexueller Belästigung verklagt.
#Guilty, #ItWasMe, #IDidThat, #IWill
Auf Twitter und Facebook tauchten unter dem Stichwort Berichte von Männern auf, die Frauen sexuell belästigten. „Ich habe die Linie überschritten. Ich habe Vertrauen missbraucht“, schrieb ein Nutzer. „Ich werde nie den Moment vergessen, als ich einer vorbeigehenden Frau in einer Bar in den 90er Jahren an den Po grapschte“, schrieb ein anderer. Er habe sich sofort geschämt und würde sich heute entschuldigen, wenn er könnte.
Auch Hashtags wie #Guilty (Schuldig), #ItWasMe (Ich war es), #IDidThat (Ich habe das getan) sowie #IWill (Ich werde) mit Blick auf besseres Verhalten in der Zukunft tauchten in der Online-Debatte auf. „Man fühlt sich in einem Geisterhaus gefangen, erschreckende Geständnisse ploppen aus jeder Tür heraus“, schrieb der New Yorker zur Debatte. Ausgelöst hatten die Diskussion im Internet die Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe gegen US-Filmproduzent Harvey Weinstein. Er ließ dazu erklären, keinen nicht-einvernehmlichen Sex gehabt zu haben.
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