Der Wasserstoff-Antrieb ist eine der vielversprechendsten Technologien unserer Zeit. Sie bietet emissionsfreie Mobilität für Fahrzeuge und eine hohe Reichweite bei kurzer Tankzeit. Leider haben Wissenschaftler und Ingenieure auch mit einigen Problemen zu kämpfen, die es zu beheben gilt, bevor die Technologie massentauglich wird. Eine neue Studie macht nun aber Hoffnung und prophezeit, dass einer der Hauptnachteile des Antriebs bald wegfallen könnte.
Wasserstoff-Antrieb könnte schon bald massentauglich werden
Die zukunftsweisende Antriebsart hat viele Vorteile gegenüber dem Elektroauto. So geht das Laden beispielsweise deutlich schneller vonstatten und auch die Reichweite ist höher. Einer der wichtigsten Nachteile der Technologie waren bisher jedoch die unverhältnismäßig hohen Kosten des Wasserstoffes. Da dieser nicht in der Natur vorkommt, muss er synthetisch hergestellt werden. Dieser Prozess ist unglücklicherweise mit einem hohen Anteil fossiler Energien verbunden. Wegen den hohen Preisen hatten viele Autobauer die Entwicklung von Wasserstoff-Antrieben zurückgestellt.
Doch jetzt gibt es wieder Hoffnung für die Zukunftstechnologie. Wie eine Studie vom Hydrogen Council und der Unternehmensberatung McKinsey belegt, werden die Preise in den nächsten zehn Jahren deutlich sinken. Bis 2030 sollen die Kosten für Produktion, Vertrieb und Ausrüstung um bis zu 50 Prozent sinken.
Das Hydrogen Council ist eine Vereinigung der führenden Unternehmen aus Energie-, Transport- und Industriewirtschaft. Unter anderem sind auch Audi, BMW und Airbus mit von der Partie. Eine so drastische Kostenreduzierung könnte dazu führen, dass die Konzerne die Erforschung und Entwicklung von Wasserstoff-Antrieben wieder aufnehmen und vorantreiben.
Das Problem mit der Versorgung
Ein weiteres Problem bleibt jedoch weiterhin bestehen. In Deutschland gibt es zurzeit gerade einmal 80 Wasserstoff-Tankstellen. Diese Infrastruktur müsse radikal ausgebaut werden, um eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten, erklärte Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management (CAM) gegenüber dem Business-Insider.
Laut Bratzel gäbe es keine ausgebaute Infrastruktur, weil nicht genügend Nachfrage bestehe, und diese würde fehlen, weil es keine ausgebaute Infrastruktur gäbe. Es müsse eine Vorleistung erfolgen, um diese Spirale zu durchbrechen. Dafür werden etwa 70 Milliarden US-Dollar bis 2030 benötigt. Ein Preis, der vergleichsweise gering ist, denn die Summe entspricht etwa fünf Prozent der jährlichen Ausgaben für Energie.
Wenn die Vorhersagen des Councils sich bewahrheiten, könnten schon bald viel mehr Menschen in Deutschland Wasserstoff-Autos fahren.
Neben Wasserstoff-Antrieben und Elektroautos gibt es noch weitere zukunftsweisende Technologien. Porsche testet beispielsweise innovative E-Fuels. Auch Toyota hat schon vor langer Zeit Tests mit Wasserstoff-Lkws durchgeführt.