Am 7. September hatte der Nayib Bukele, der Präsident El Salvadors, angekündigt, der Bitcoin trete als gesetzliche Währung in Kraft. Schon wenig später stürzte der Kurs der Kryptowährung dramatisch ab. Auch kam es in dem mittelamerikanischen Land zu Protesten. Mitunter beklagten sich Busfahrer:innen und Ladenbesitzer:innen, die Entscheidung bringe ihnen keinerlei Nutzen.
El Salvador: Proteste gegen Bitcoin
Allerdings protestieren die Bürger:innen nicht nur gegen den Bitcoin als Staatswährung, sondern auch ganz direkt gegen Bukele selbst. Berichten zufolge stellen sie sich so etwa gegen eine erst jüngst verabschiedete Verfassungsreform. Diese würde heise online zufolge dessen direkte Wiederwahl im Jahr 2024 ermöglichen. Vor allem in San Salvador, der Hauptstadt des Landes kam es zu Ausschreitungen.
Ein Video der Proteste in seinem Land kommentierte der Präsident mit den Worten: „Sie sagen, der ‚Vandalismus‘ sei von ‚Infiltratoren‘ begangen worden, aber es gab auf ALLEN ihren Demonstrationen Vandalismus. Warum hört man keine Rufe wie ‚Stopp‘ oder ‚Hört auf‘?“ Stattdessen höre man Applaus.
70 Prozent gegen Bitcoin-Gesetz
„Es ist an der Zeit, die Demokratie zu verteidigen“, zitiert ABC News einer der Demonstranten, der ehemalige Richter am Obersten Gerichtshof Sidney Blanco. „Dieser Marsch ist symbolisch, er steht für die Müdigkeit angesichts so vieler Verstöße gegen die Verfassung“.
Im Rahmen einer Studie der Universidad Centroamericana (UCA) wurden im August rund 1.300 Bürger:innen El Salvadors befragt. Gut 70 Prozent von ihnen, eine erdrückende Mehrheit, lehnte das Bitcoin-Gesetz Bukeles entschieden ab. Allerdings könnte dabei auch ein Mangel an Informationen eine Rolle spelen. So konnten lediglich 4,8 Prozent der Befragten den Bitcoin korrekterweise als Kryptowährung definieren.
Quelle: heise online, Twitter/@nayibbukele, ABC News, Universidad Centroamericana