Seit Anfang des Jahres 2022 hat der Bitcoin bereits eine ordentliche Berg-und-Tal-Fahrt hinter sich gebracht. Ende März überschritt die Kryptowährung erstmals den Wert, mit dem sie das Jahr antrat. Der Trend deutet darauf hin, dass das Asset damit eine wichtige Schwelle hinter sich gebracht haben könnte. Das spiegelt sich mitunter im Fear & Greed Index wider. Investorinnen und Investoren scheinen sich langsam aber sicher wieder an den Bitcoin heranzutrauen. Doch ist überhaupt genug für alle da?
Bitcoin: Nachfrage kann nicht befriedigt werden
Im Vergleich zum Vormonat hat der Bitcoin-Kurs fast 20 Prozent zugelegt. Anlass dazu gaben Faktoren wie die Sanktionen der internationalen Staatengemeinschaft gegen Russland, aber auch die MiCA (Markets in Crypto-Assets Regulation) der Europäischen Union. Diese und andere Aspekte scheinen auch Anleger*innen nicht schlecht aufzunehmen, wie sich etwa in unterschiedlichen Indizes zeigt. Beispielhaft ist etwa der Fear & Greed zu betrachten. Dieser veranschaulicht das Kaufverhalten am Markt basierend auf Angst und Gier. Stand dieser vergangenen Monat mit einem Wert von circa 20 noch auf extremer Angst, hat die Lage ihn mittlerweile neutralisiert.
Das könnte bedeuten, dass die Kaufkraft im Laufe der kommenden Tage und Wochen wieder zunimmt. Bei den einen weckt diese Entwicklung Hoffnung, bei anderen Sorge. So weist der bekannte Marktbeobachter Anthony Pompliano darauf hin, dass etwa das Krypto-Projekt Terra (LUNA) seine Käufe derzeit stark ankurbelt. „Terra kauft etwa 300 % des täglich eingehenden Angebots an Bitcoin“, schrieb er in einem Tweet. „Es gibt einfach nicht genügend Bitcoin, um die Nachfrage zu befriedigen.“
Den Grund dafür gab Do Kwon, CEO von Terraform Labs, Ende März im Rahmen eines Interviews im Unchained Podcast bekannt. Demnach sei der Plan, nach Satoshi Nakamoto stärkster Holder der Kryptowährung zu werden. Das Bitcoin-Vermögen des pseudonymen Bitcoin-Schöpfers wird aktuell auf circa 1,1 Millionen Bitcoin geschätzt. Via BitInfoCharts lassen sich die jüngsten Investitionen des Terra-Projekts nachvollziehen. Mittlerweile bringt es die Organisation auf rund 30.000 Bitcoin. Damit liegen zwischen Terra und Nakamoto nur noch der US-amerikanische Autobauer Tesla und der Softwarehersteller MicroStrategy.
Ist der Vorrat bald aufgebraucht?
Das Vorhaben Kwons, aber auch mögliche Reaktionen, die es etwa beim Tesla-Chef Elon Musk wecken könnte, dürfte früher oder später auf ein Problem stoßen. So ist sich Pompliano sicher, dass ein Konflikt mit dem begrenzten Bitcoin-Vorrat unvermeidbar ist. Aktuell befinden sich fast 19 Millionen Bitcoin in Umlauf, insgesamt existieren aber nur 21 Millionen Einheiten des Vermögenswerts. Es bleibt abzuwarten, ob und inwieweit Kwon seine Pläne für Terra anpassen wird, um dieser Problematik auszuweichen.
Quelle: Twitter/@APompliano; Unchained Podcast; BitInfoCharts
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