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Nach Shitstorm: Windows zieht umstrittene Funktion zurück

Nach deutlicher Kritik von Datenschützer*innen und Sicherheitsexpert*innen ruft Windows nun die neue „Recall“-Funktion zurück. So will das Unternehmen das Programm zunächst erstmal mit Insider*innen testen.

Person drückt Windows-Taste auf einem Laptop
© wachiwit - stock.adobe.com

Windows 11: Welche Systemanforderungen dein PC erfüllen muss

Windows 11 bietet gegenüber seinem Vorgänger eine Vielzahl neuer Funktionen.Willst du jede von ihnen problemlos nutzen, musst du allerdings einige Voraussetzungen erfüllen.

Mit der Einführung der neuen „Recall“-Funktion für Windows 11 holt sich Microsoft heftige Kritik ins Haus. Insbesondere von Sicherheitsexpert*innen, die die Funktion unter anderem als Desaster bezeichnen. Der Shitstorm sorgte nun dafür, die Einführung zu verschieben und die Funktion zunächst nur mit Insider*innen zu testen.

Neue Windows-Funktion als gefährliche Datensammelstelle

Die neue Funktion sieht vor, das Nutzer*innen auf einer Zeitleiste nachvollziehen können sollen, was diese mit ihrem PC bisher alles gemacht haben. Hört sich erstmal nach einem eindrucksvollen Archiv an, ruft allerdings zahlreiche Datenschützer*innen auf den Plan.

Schließlich müsste Windows für einen solchen Zeitstrahl alle Daten ihrer Nutzer*innen speichern, auf Abruf parat haben und mit einzelnen Personen verknüpfen können. Und damit nicht genug: Für eine Art durchsuchbarer Bibliothek erstellt das Programm kontinuierlich Screenshots. So sind sämtliche PC-Aktivitäten gesammelt an einem Ort einsehbar.

Sicherheitsexperte Kevin Beaumont schrieb kürzlich einen ausführlichen und äußerst kritischen Testbericht zur neuen Windows-Funktion. Er betitelte „Recall“ als ein Desaster, welches den Diebstahl von Daten so leicht wie noch nie mache. Auch das Versprechen seitens Microsoft, dass alle Daten nur lokal und ohne Cloud-Zugriff verarbeitet werden, besänftigte den Datenschützer nicht.

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„Recall“-Release verschiebt sich

Ursprünglich sollte die „Recall“-Funktion standardmäßig aktiviert sein. Erst im Nachhinein hätte sie von Nutzer*innen selbst deaktiviert werden müssen (Opt-out). Microsoft hat jedoch auf die herbe Kritik reagiert und die Einrichtungsoption geändert: Nutzer*innen müssen sich jetzt aktiv für die Funktion entscheiden (Opt-in).

Darüber hinaus hat Microsoft angekündigt, dass die neuen Copilot-Plus-PCs, die ab dem 18. Juni verkauft werden, die „Recall“-Funktion von Windows nicht enthalten werden. Stattdessen soll die Funktion zunächst mit Windows-Insider*innen getestet werden, bevor sie möglicherweise breiter ausgerollt werden.

Quelle: Medium

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