Geht es um Mobilität, führt kein Weg mehr an Elektroautos vorbei. Die Stromer spielen eine zentrale Rolle bei den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit und finden immer mehr Anklang in der Öffentlichkeit. Dass das allerdings noch nicht besonders schnell vonstattengeht, könnte unter anderem an einem Problem liegen, das viele noch nicht auf dem Schirm haben.
Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos kommt zentrale Rolle zu
Das ambitionierte Ziel der Bundesregierung sieht 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen bis zum Jahr 2030 vor. Wie der MDR berichtet, sind aber gerade einmal etwas mehr als eine Million E-Autos in hiesigen Gefilden unterwegs. Das soll unter anderem am Gebrauchtwagenmarkt liegen.
Für die innerdeutsche Mobilität ist der von entscheidender Bedeutung. Schließlich kaufen sich die meisten hierzulande ihr Fahrzeug gebraucht. In diesem Zustand sind aber Stromer noch Mangelware und zudem auch noch sehr teuer. Selbst in großen Städten ist das Angebot überschaubar: Wie es heißt, würde selbst für Erfurt die größte Gebrauchtwagen-Plattform im Netz lediglich 15 Vehikel zeigen.
Noch am Überlegen? Bei der Frage, ob es ein Elektroauto oder Verbrenner sein soll, kommen Expertinnen und Experten zu einem eindeutigen Urteil.
Unerfahrene Händler tragen dazu bei
Laut Frank Müller, Vorstand beim Bundesverband Elektromobilität, soll das unter anderem an unerfahrenen Händlern liegen:
„Was wir beobachten, ist, dass die Autohäuser zum Teil sich noch nicht so richtig umgestellt haben. Teilweise sind die Händler noch nicht so gebildet und wissen nicht allzu viel Bescheid über E-Autos. Da sind auch noch Unsicherheiten.“
Frank Müller, Vorstand beim Bundesverband Elektromobilität
Ansgar Klein vom Bundesverband freier Kfz-Händler entgegnet jedoch, dass die Gründe woanders liegen. Schließlich würde man schlichtweg handeln, was verfügbar sei. Eine ausreichend große Auswahl an Elektroautos gebe es aber erst seit einigen Jahren und noch bliebe ihr Wert konstant hoch. So komme die Nachfrage nicht in Fahrt. Ferner glaube er, dass nur eine verhältnismäßig kleine Personengruppe Stromer bevorzugen würde. Bei der Mehrheit sei die Skepsis wegen Reichweite und Ladedauer der Akkus nach wie vor zu hoch.
Kommt bald der große Preisverfall?
Klein ergänzt, dass Gesetzgeber stärker Einfluss auf die Entwicklung nehmen müssten. So könnten diese Batterienormen und den leichten Austausch von Komponenten vorschreiben.
Müller wiederum prognostiziert einen großen Umschwung in nur zwei bis drei Jahren: Dann würden nämlich viele Leasingverträge auslaufen. Zugleich stünden noch mehr Elektroautos zur Auswahl. Die Zahl an Gebrauchtwagen wird von daher zunehmen und ihre Preise werden fallen. Er gehe davon aus, dass sie dann bis zu 20 Prozent billiger sein werden.
Quelle: MDR
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