Mit einer detaillierten Karte, die rund 1,7 Milliarden Sterne in einem Bereich der Milchstraße zeigt, beeindruckt die Europäische Weltraumorganisation (ESA) aktuell Wissenschaftler und Laien gleichermaßen.
Aufgenommen mit einer nahezu unvorstellbaren Auflösung von einer Milliarde Pixeln gibt diese Aufnahme den bis dato besten Eindruck über diesen Teil des Weltraums.
Gaia startete 2013
Die Weltraumsonde Gaia bewegt sich seit September 2013 auf einer Umlaufbahn um den Sonne-Erde-Lagrange-Punkt L2. Bereits drei Jahre nach dem Start des Projekts lieferte die Mission erste Ergebnisse. Seit dieser Zeit wird die Milchstrasse durch die Gaia-Sonde und ihre Kamera äußerst detailreich kartographiert. Zu den bislang unbekannten Informationen, die so gesammelt werden, gehören beispielsweise Daten über die Effekte, die kosmischer Staub hat, sowie die Position von Asteroiden. 2016 wurde mit Gaia DR1 ein erster, vorläufiger Sternen-Katalog veröffentlicht, der rund 1,1 Milliarden Sterne beinhaltete. Nun, drei Jahre später, hat die Mission bereits 1,7 Milliarden Sterne erfasst.
Neue Aufnahmen der ESA-Mission sollen alle zwei Jahre veröffentlicht werden und stehen Interessierten in einer Datenbank kostenfrei zur Verfügung.
Weitere Gaia-Informationen
Nicht nur die Anzahl der Sterne wird durch Gaia erfasst. Neben der Lage des Sterns wird ebenso die Helligkeit sowie durch wiederholte Beobachtung auch die Bewegungsrichtung aufgezeichnet, wie Quartz schreibt. Mit Hilfe der Sonde war es den Forschern auch möglich, die Oberflächentemperatur von 100 Sternen zu ermitteln.
Gaia soll den Forscher außerdem dabei helfen, unsere Möglichkeiten der Verfolgung von Asteroiden zu verbessern. 14.000 bekannte Himmelskörper seien daher im Rahmen der Mission ebenfalls erfasst worden, so die Seite.
Wissenschaftler sind begeistert von den Möglichkeiten, die Gaia ihnen eröffnet. „Selbst in der direkten Nachbarschaft der Sonne, einer Region von der wir dachten, dass wir sie am besten kennen, hilft Gaia uns dabei, neue Entdeckungen zu machen“, wird ESA-Wissenschaftler Timo Prusti zitiert.
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Die Gaia-Mission ist ein weiterer Schritt der Menschheit, das Universum besser zu verstehen. Forschern ist es bereits gelungen, einen Einblick in die Entstehung sogenannter Jets, mit denen gigantische Schwarze Löcher einen Teil der Materie zurück ins All schleudern, zu gewinnen. Auch das Weltraumteleskop Hubble liefert Wissenschaftlern schon seit vielen Jahren Erkenntnisse über den Weltraum und begeisterte noch im März dieses Jahres mit spektakulären Aufnahmen von der Fusion zweier Galaxien.
Für alle, die mehr über die ESA-Mission erfahren wollen, haben wir euch ein Video mit Prof. Dr. Stefan Jordan vom astronomischen Rechen-Institut der Universität Heidelberg herausgesucht, in dem die Mission noch einmal im Detail erläutert wird.