Am Dienstag den 1. Januar um 06:30 MEZ war es soweit: Die NASA-Raumsonde New Horizons flog an dem Objekt „(486958) 2014 MU69“ mit dem Spitznamen Ultima Thule vorbei – und schrieb damit erneut Geschichte.
Ultima Thule erlaubt Blick in die Vergangenheit
Es war das bislang am weitesten von der Erde entfernte Rendezvous einer Sonde mit einem Himmelskörper in der Raumfahrtgeschichte – in einer Entfernung von rund 6,5 Milliarden Kilometern.
Ultima Thule ist für die NASA noch geheimnisvoll, man weiß nicht einmal, ob es sich um eines oder mehrere Objekte handelt. „Wir erwarten, dass es der am besten erhaltene planetare Baustein ist, den wir je erkundet haben“, sagte Missionschef Alan Stern vorab. „Ultima Thule sollte ein wertvolles Fenster in die frühe Zeit der Planetenformation und dem Zustand des Sonnensystems vor mehr als 4,5 Milliarden Jahren sein“
Wer am Dienstag früh aufgestanden war, konnte das historische Ereignis per Livestream mitverfolgen.
Fotos: So groß ist Ultima Thule
Erste Fotos von Ultima Thule zeigen, dass das Objekt wohl etwa 32 mal 16 Kilometer groß ist und entweder aus einem oder aus zwei Objekten besteht, die umeinander herumfliegen. New Horizons war mit rund 51.500 Kilometern pro Stunde in rund 3500 Kilometern Abstand an Ultima Thule im sogenannten Kuipergürtel vorbeigeflogen.
Über den Himmelskörper war bislang extrem wenig bekannt. „Die Daten, die wir haben, sehen fantastisch aus, und wir lernen jetzt schon viel von dem Vorbeiflug“, sagte Stern. „Von jetzt an werden die Daten immer nur besser werden.“ Bis alle Daten heruntergeladen sind, kann es allerdings rund 20 Monate dauern.
„Government Shutdown“ gefährdet die Mission
Ursprünglich war nicht völlig klar, ob die NASA den Vorbeiflug überhaupt dokumentieren und für die Öffentlichkeit aufbereiten können würde. Grund dafür ist der „Government Shutdown“, der in den USA aufgrund von Budgetstreitigkeiten rund um die von US-Präsident Donald Trump geforderte Mauer zu Mexiko in Kraft getreten ist. Da seitdem alle „nicht essenziellen“ staatlichen Bediensteten beurlaubt sind, war nicht klar, welche öffentlichen Kanäle die NASA überhaupt besetzen kann.
NASA-Chef Jim Bridenstine stellte dann allerdings klar, dass sowohl die offiziellen Social Media-Accounts als auch NASA TV in Betrieb sein werden.
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