Als die NASA die Apollo 11 bemannt ins All schickte und Neil Armstrong den Mond betrat, machte er „einen großen Schritt für die Menschheit“. Millionen von Menschen schauten sich die Aufnahmen der Mondlandung fasziniert vor dem Fernseher an. Vor 50 Jahren, im Juli 1969, feierte die ganze Welt den ersten Menschen auf dem Mond. Nur einer war maßlos enttäuscht: Ausgerechnet der Chefwissenschaftler der Apollo-Mission, Eugene Shoemaker, hätte sich viel mehr erhofft.
Mondlandung der NASA: Chefwissenschaftler enttäuscht
Eugene Shoemaker war der Chefwissenschaftler der Apollo-Mission, durch die Neil Armstrong und Buzz Aldrin als erste Menschen den Mond betraten. Wissenschaftliche Erkenntnisse aus der ersten bemannten Reise zum Mond zu ziehen, war jedoch nicht die oberste Priorität der NASA.
Entsprechend enttäuschend war die Aktion für Shoemaker: „Dieselbe Arbeit hätte mit einem unbemannten System drei oder vier Jahre früher und mit einem Fünftel der Kosten erreicht werden können“, sagte er.
Das Hauptziel der NASA war tatsächlich „nur“, die ersten Menschen auf den Mond zu bringen: Die erste Mondlandung war vor allem politisch motiviert. Außerdem wollte man herausfinden, inwiefern sich die Menschheit den Planeten in Zukunft zu Nutze machen könne. Dementsprechend wenig Freiraum für weitere Forschungen hatte Shoemaker, der sich viel mehr wissenschaftliche Erkenntnisse erhofft hatte.
Unterschätzt Shoemaker den Erkenntnisgehalt?
So wie Shoemaker sehen das jedoch längst nicht alle Wissenschaftler. Mondforscher Ralf Jaumann spricht von einer „technologisch gewaltigen Leistung“. In der Tat haben die Apollo-Landungen einige wichtige Erkenntnisse gebracht:
- Der Vergleich der Isotope in Mond- und Erdgestein lieferte wichtige Informationen über die Entstehung des Mondes: Ursprung soll eine Planetenkollision gewesen sein. Diese Theorie wies lange Widersprüche auf, die japanische Forscher nun aus dem Weg räumen konnten.
- Das uralte Gestein auf der Mondoberfläche klärte auf, wie junge Planeten in unserem einzigartigen Sonnensystem entstanden sind.
- Mit den zurückgebrachten Steinen konnte das Alter verschiedener Mondregionen ermittelt werden. Außerdem berechneten Forscher mit ihnen die Zahl anEinschlagkratern auf dem Mond.
- Auch über den Menschen lieferte die erste Mondlandung wichtige Erkenntnisse: Er kann problemlos im Raumanzug auf dem Mond herumspazieren. Die geringe Schwerkraft sorgt bei kurzem Aufenthalt nicht für Probleme. Allerdings kommt eine neue Studie zu dem Ergebnis, dass Langzeit-Missionen scheinbar längerfristig negative Auswirkungen für das Gehirn haben könnten.
Enttäuschung aus Neid?
Viel spricht für die These, dass der Grund für den Unmut von Shoemaker vor allem seine Enttäuschung war. Der studierte Geologe hatte nämlich eigentlich vor, selbst zum Mond zu fliegen. Seine Frau Carolyn berichtete nach seinem Tod, er hatte geplant, der am besten auf den Mondflug vorbereitete Mensch der Welt zu sein. Doch seine Gesundheit machte ihm einen Strich durch die Rechnung: 1963 wurde bei ihm ein Hormonmangel diagnostiziert, der die Reise auf den Mond unmöglich machte.
Trotz Videoaufnahmen ist die Mondlandung noch umstritten: Zweifler bringen immer wieder Verschwörungstheorien zur Mondlandung in den Umlauf. In Sachen Umweltverschmutzung haben wir uns auch auf dem Mond einiges zu Schulde kommen lassen: So viel Müll haben wir auf dem Mond bereits zurückgelassen.