Die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA hat anscheinend eine schnellere und gleichzeitig günstigere Flugroute zum Mond ausgearbeitet. Diese könnte das Reisen zum Mond verändern, soll jedoch nicht für bemannte Expeditionen geeignet sein. Stattdessen eignet sie sich wohl für kleinere Mondmissionen, die wissenschaftlich wertvolle Experimente erlauben. Der Aufschrei in den sozialen Medien ließ jedoch kaum lange auf sich warten, denn die Raumfahrtbehörde ließ sich diese neue Flugroute prompt patentieren. Auf Twitter fragten empörte Stimmen, ob bald eine Art Wegzoll auf dem Weg zum Erdtrabanten anstünde. Dahinter steckt jedoch keine Habgier, sondern lediglich ein PR-Fehler.
NASA patentiert neu Route für Reise zum Mond
Direkte sowie bemannte Flugreisen zum Mond sind nicht nur sehr aufwendig, sondern auch extrem kostenintensiv. Vor wenigen Monaten genehmigte das US-amerikanische Patent-und Markenamt ein Patent der Raumfahrtbehörde NASA, das eine enorm effiziente Flugroute zum Mond darstellt – eigentlich ein wissenschaftliches Großereignis.
Bei jener neuartigen Reiseroute zum Mond handelt sich um eine besondere Flugbahn, auf der Raumschiffe den Erdtrabanten mit weitaus weniger Treibstoff erreichen und insbesondere auf die hintere Seite des Mondes gelangen können, eine Zone der Stille, frei von den Geräuschen des störenden Funkverkehrs der Erde.
Im Windschatten des Mondes wären Forschende so in der Lage, mithilfe von Radiowellen tief ins Weltall hinein zu horchen, um Signale aus dem dunklen Zeitalter des Universums aufzuspüren, als sich Atome, Schwarze Löcher und Galaxien gerade erst formten. In dieser Zone der Stille könnten ebenso erstmals Signale der bislang mysteriösen Substanz der Dunklen Materie nachgewiesen werden. Die Raumsonde Dark Ages Polarimeter Pathfinder, auch Dapper genannt, soll erstmalig diesen neuen Weg in den Orbit einschlagen.
NASA: Ein Fall von schlechter PR
Für Laien scheint es zunächst seltsam, dass die Raumfahrtbehörde die neuartige Reiseroute zum Mond direkt patentieren lässt, sodass im Netz sogar Stimmen laut wurden, die von Imperialismus auf dem Mond sprachen und die zukünftigen, effizienteren Mondmissionen verteufelten.
Allerdings beantragen die NASA sowie andere Regierungsbehörden tatsächlich grundsätzlich Patente auf ihre Technologien und Entdeckungen, diese Erkenntnisse werden jedoch postwendend wieder freigegeben, sodass die Allgemeinheit profitiert, berichtet die Badische Zeitung. Diese Tatsache vergaß die NASA jedoch scheinbar, in ihrer Veröffentlichung zu erwähnen, und erregte somit die Gemüter.
Für die NASA war 2019 ein großes Jahr: Die Raumfahrtbehörde hat Exoplaneten entdeckt, Asteroiden aus nächster Nähe untersucht und Pläne für die Artemis-Missionen ausgearbeitet. Doch zur Ruhe kommt sie nicht, ganz im Gegenteil. In einem Video hat die Behörde die NASA-News für 2020 angekündigt.