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Kein Leben möglich? Ein Ort auf der Erde ist selbst für Mikroben zu extrem

In „Dallol“ sollen Bedingungen wie auf dem Mars herrschen. Die Umgebung ist so unwirklich, dass dort kein Leben zu finden ist, so Forschende.

Die Erde.
Was wäre, wenn die Erde aufhört sich zu drehen? Foto: Getty Images/Thamrongpat Theerathammakorn / EyeEm

Überall auf der Erde scheint Leben möglich. Selbst in den Tiefen der Ozeane, wo Sauerstoff und Licht fehlen, haben Forschende bereits Lebensformen beobachten können. Dennoch gibt es anscheinend einen Ort auf unserem Planeten, der so extrem ist, dass er selbst Mikroben keine Überlebensmöglichkeiten bietet.

Was würde passieren, wenn die Erde aufhört, sich zu drehen?

Was würde passieren, wenn die Erde aufhört, sich zu drehen?

So verändert sich die Erde, wenn sie sich aufhören würde zu drehen.

„Dallol“ macht es dem Leben auf der Erde schwer

Von Mikroben und Kleinstlebewesen ist bekannt, dass sie sich selbst an die unwirklichsten Bedingungen anpassen und weiterexistieren können. So ist es beispielsweise Bärtierchen möglich, auf dem Mond zu überleben. Einem fachlich geprüften Bericht von 2019 zufolge dürfte ein hydrothermales Gebiet in Äthiopien allerdings selbst derartig robustem Leben auf der Erde Probleme bereiten.

Die Landschaft Dallol in der sogenannten Danakil-Depression im Nordosten des Landes erstreckt sich über einen vulkanischen Krater, der geprägt ist von toxischen Gasen, Salz und kochendem Wasser. Tägliche Temperaturen von über 45 Grad Celsius im Winter sind die Norm, ebenso wie ein pH-Wert von unter eins, also ein extremer Säuregehalt. Diese Begebenheiten sorgen laut der Studie des französischen und spanischen Forscherteams dafür, dass an diesem Ort der Erde selbst mikrobielles Leben komplett abwesend ist.

Vorherige Studie widerlegt

Nachdem Wissenschaftler:innen in einer früheren Studie zunächst zu dem Schluss gekommen waren, dass es durchaus mikrobielles Leben in Dallol geben kann, wie Eurekalert berichtete, analysierte das französisch-spanische Forscherteam noch einmal Proben aus dem Gebiet: „Wir haben verifziert, dass es kein mikrobielles Leben in diesen salzigen, heißen und übersäuerten Becken und benachbarten magnesiumreichen Lake-Seen gibt.“

Was es gäbe sei eine große Vielfalt an primitiven, salzliebenden Mikrorganismen in der Wüste und den Salzschluchten um das hydrothermale Gebiet herum. Andere Einschätzungen vorangegangener Untersuchungen führten die Forschenden auf mögliche durch besagte Mikrorganismen kontaminierte Proben oder Fehlinterpretationen von Mineralpartikel als fossile Zellen zurück.

Studien soll helfen, Leben auf der Erde näher zu beschreiben

Den Autor:innen zufolge seien die Ergebnisse hilfreich für die weitere Einschätzung der Grenzen für Leben auf der Erde. Zudem „präsentiert unsere Studie Beweise dafür, dass es auf der Erde Orte gibt, wie die Dallol-Becken, die steril sind, obwohl sie flüssiges Wasser enthalten. […] Wir würden nicht davon ausgehen, Leben in ähnlichen Umgebungen auf anderen Planeten zu finden.“ Das gelte Eurekaltert zufolge zum Beispiel für den Mars.

Quellen: Eurekalert

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