Dank der DNA-Forschung konnten Wissenschaftler:innen im Laufe der Jahre mehrere Menschenarten und -gruppen identifizieren. Aktuell gibt es einen Fund in Indonesien, besser gesagt aus dem Gebiet Wallacea, der auf das älteste analysierte menschliche Genom hindeutet.
Menschliches Genom: Darum handelt es sich bei der Entdeckung
Skelette sind natürlich keine Seltenheit. Archäologische Untersuchungen haben über die Jahre viele Exemplare ausgegraben und so das Wissen über die Vergangenheit stetig aufgefrischt. Doch der der aktuelle Fund in einer Höhle auf der indonesischen Insel Sulawesi könnte viel zum Verständnis des modernen Menschens beitragen. Das zumindest konnte anhand des menschlichen Genoms festgestellt werden. Es handelt sich dabei um keine neue Art, dennoch um eine neue Gruppe des modernen Menschens.
Eine große Forschungsgruppe um Johannes Kraus, Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Antropologie, hatte ein rund 7.000 Jahre altes Skelett entdeckt. Dabei handelt es sich um ein Individuum, welches in der „Fledermaushöhle“ auf Sulawesi bestattet wurde. Dieses lebte zur Zeit der Sammler und Jäger. Das Genmaterial wurde dabei aus dem Schädel isoliert, so die Max-Planck-Gesellschaft.
Das ist so besonders an dem Fund
Dabei erwähnen die Forschenden, dass der Fund genetische Übereinstimmungen mit den heutigen Bewohner:innen Papuas und den Aborigines vorweisen würde. Allerdings gäbe auch einige Punkte, in denen sich das Genom unterscheidet. Wörtlich heißt es: „Es bringt neue Überraschungen über die Evolution des modernen Menschen zutage.“ Zugleich gibt es einige Besonderheiten bei der Entstehung des Menschen.
Eine der Erstautorinen des Papers, welches im Fachjournal Nature.com publiziert wurde, ist Selina Carlhoff. Sie ist Doktorandin am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichtehat und hat unter anderem die DNA-Extraktion am Felsenbein des Schädels durchgeführt. Hierzu sagt sie, dass die Analysen ergeben hätten, dass das gefundene Individuum mit modernen Menschen verwandt ist, welches sich vor rund 50.000 Jahren von Eurasien nach Ozeanien ausbreitete. Zu dieser Zeit war die Entwicklung des Affen zu Menschen schon längst vonstattengegangen.
Das menschliche Genom des Fundes weist zudem Einkreuzungen mit dem Denisova-Menschen auf, welches bereits ausgestorben ist und früher in eigentlich Sibirien sesshaft war. Durch den Fund bestätigt sich offenbar die Annahme, dass der Denisova-Mensch wohl ein noch größeres Verbreitungsgebiet hatte. Zudem wird vermutet, dass die Region Wallacea der Hauptort sein könnte, an dem „Denisova-Menschen und die Vorfahren der indigenen Australier und Papua gemeinsame Nachkommen zeugten“.
Quellen: Max-Planck-Gesellschaft, Nature.com