Die Menschheit existiert bereits seit Tausenden von Jahren, doch das Leben und die Überzeugungen früherer Zivilisationen bleiben häufig geheimnisvoll. Die Archäologie versucht, durch die Untersuchung alter Schmuckstücke, Bauwerke, Gräber und Tempel Licht ins Dunkel zu bringen. Obwohl bereits einige Antworten gefunden wurden, bringen andere archäologische Funde neue Fragen mit sich und fordern uns auf, bestehende Vorstellungen zu überdenken.
Archäologische Funde: Diese werfen Fragen auf
Vor 70.000 Jahren begann die Entwicklung des Homo Sapiens in Afrika. Einige Zeit später, genau genommen 25.000 Jahre, hatten unsere Urahnen bereits ganz Afrika und Europa besiedelt. Doch wie haben antike Gesellschaften gelebt? Über welche vergessenen Technologien haben sie verfügt?
Und – viel wichtiger – was sorgte dafür, dass manche Zivilisationen und ihr Wissen, das wir durch Archäologie-Funde rekonstruieren können, verschwunden sind? Mithilfe von Ausgrabungen versucht man, Erklärungen dafür zu finden. Sieben dieser Entdeckungen werfen allerdings mehr Fragen auf.
#1 Statue der Göttin Sachmet
Die Statue der Göttin Sachmet wurde bei Ausgrabungen im Tempel des Amenophis III entdeckt. Hierbei handelt es sich um den größten Tempel in Ägypten, er befindet sich drei Kilometer vom Nil entfernt.
Was sucht die Kriegsgöttin in einem Denkmal?
Eigentlich dient der Tempel zum Gedenken an den Pharao Amenophis III. Doch wie es scheint, dürfen dort auch Gottheiten nicht fehlen. Und Sachmet ist eine ganz besondere von ihnen. Damals galt sie als Kriegsgöttin und „Herrin des Zitterns“. Da sich die Tochter des Sonnengottes Re der vernichtenden Macht der Sonne bedienen konnte, assoziierte man sie mit dem sengenden Wüstenwind, der die Krankheiten bringt, erklärt das Magazin Reisen in Ägypten.
Zudem wird ihr nachgesagt, dass sie mit brennenden Pfeilen gekämpft und nach einer Schlacht das Blut ihrer Opfer getrunken hat. Allgemein dargestellt, sowie auch durch den Archäologie-Fund ersichtlich, wurde sie als Löwin. Im Tempel fand man nicht nur eine Statue von ihr, sondern auch hunderte weitere – jede von ihnen fast zwei Meter groß. Forschende gehen davon aus, dass weitere Ausgrabungen um die 700 Darstellungen von ihr zutage fördern werden.
Zerstörerische Wut zeichnet ihr Antlitz
Was etliche Abbildungen dieser Göttin im Tempel des Amenophis III zu suchen haben, ist unbekannt. Doch auch ein weiteres Detail lässt einem Gänsehaut über den Rücken wandern. Diverse Abbildungen von Sachmet sind enthauptet oder zeigen zumindest enorme Schäden an ihrem Antlitz. Es sind zu viele, um von einer zufälligen Abnutzung des Materials über die Jahre auszugehen. Handelt es sich hierbei um einen Akt der Dominanz? Oder um Rache? Diese Fragen bleiben vorerst unbeantwortet.
#2 Schmucktücke aus Meteoriten
Über diese Archäologie-Funde würden sich Weltraum-Begeisterte sicher heute noch freuen. Ohrringe und Anhänger aus Meteoriten waren augenscheinlich bereits im frühen Ägypten beliebt. Allerdings ist das äußerst verwunderlich und passt nicht zu den sonstigen historischen Daten.
Eine Bronze-Welt ohne Räder
Forschende gingen davon aus, dass die alten Ägypter*innen zwar begnadete Architektur-Kenntnisse vorzuweisen hatten, jedoch grundlegende Konzepte und Materialien wie wir sie heute verwenden, fehlen mussten. So dachte man, dass das „Rad noch nicht erfunden war“ und das einzige Metall, zu dem die bauende Bevölkerung Zugang hatte, Bronze gewesen sein muss.
Doch die Archäologie-Funde von filigranen Schmuckstücken aus Eisen stellen dieses Wissen auf den Kopf. Durch Analysemethoden wissen Forschende heute, dass dieser Schmuck tausende Jahre vor Beginn des Eisenzeitalters in Ägypten gefertigt worden sein musste. Wie sind sie an das Material gekommen?
Eine Zivilisation mit vergessenen Talenten
Die Antwort steht buchstäblich in den Sternen. Die Schmuckstücke sind aus Meteoriten gefertigt. Dass das Material aus Eisen und Nickel in Schmuck verwandelt wird, ist erst einmal nicht verwunderlich. Im alten Ägypten rankten sich mythologische Geschichten vielerlei um den Kosmos. Ein derartiges Geschenk des Himmels an den Ohren oder am Hals zu tragen, scheint also das ideale Statussymbol, merkt der YouTube-Kanal Crunch an.
Nur wirft ein Detail Fragen auf. Wie sollte man im alten Äygpten in der Lage gewesen sein, das Feuer derartig zu erhitzen, um die Materialen schmelzen zu können? War die Zivilisation womöglich doch wesentlich fortschrittlicher als gedacht? Und wenn dem so ist: Was ist passiert, dass dieses Wissen dennoch für tausende Jahre verloren ging?
#3 Khufus Geheimnis: Wozu diente dieser Raum?
Inmitten der riesigen Pyramiden von Giseh, genau genommen in der Cheops-Pyramide, befindet sich ein seltsamer, langer Schacht. Von außen ist er unmöglich ersichtlich und selbst von innen heraus war er nicht aufzuspüren. Forschende haben diesen Archäologie-Fund bei Messungen von kosmischer Strahlung entdeckt.
Der Hohlraum ist fast 30 Meter lang und nur Kinder könnten ohne Kopfeinziehen aufrecht in ihm stehen, erklärt n-tv. Er grenzt an die Königskammer, in der der ehemalige Pharao Khufu (griechisch: Cheops) ruht. Doch wozu dieser Schacht dient, ist den Forschenden bisweilen unbekannt. Wurde er zum Bau der Pyramiden genutzt? Und wenn ja: Kamen die Arbeiter*innen wieder lebend aus ihm heraus? Immerhin gibt es weder Eingang noch Ausgang.
#4 Glühbirnen von Dendera: Zeigen sie die Wahrheit?
Dieser Archäologie-Fund ähnelt den Schmuckstücken aus Meteoriten. Doch in diesem Fall erregte kein Gegenstand die Aufmerksamkeit der Forschenden, sondern ein Relief. Bekannterweise finden sich in Grabkammern und anderen Ausgrabungsstätten etliche Wandmalereien. Nicht immer ist klar, ob hier Geschichte oder Science-Fiction niedergeschrieben wurde. Und auch die Glühbirnen von Dendera helfen nicht dabei, dieses Rätsel zu lösen.
Das Relief muss circa 30 Jahre vor Christus entstanden sein, heißt es bei Evolution Mensch. Doch mehr fundiertes Wissen gibt es dazu kaum. Einige gehen davon aus, dass die abgebildeten Glühlampen zusammen mit den religiösen Texten an ähnlicher Stelle zeigen, dass man im alten Ägypten von fortschrittlichen Aliens besucht und mit deren Technologie ausgestattet wurde.
Die Forschungsgemeinde hält von dieser These jedoch Abstand. Immerhin könnte es sich auch um etwas völlig anderes handeln. Aber womöglich war das alte Ägypten doch ganz anders als gedacht. Und könnten die verehrten Gottheiten nicht auch Besucher*innen von einem anderen Planeten gewesen sein?
#5 Wer sich in dieses Grab traut, stirbt
Einer der wirklich gruseligsten Archäologie-Funde ist womöglich das Grab von Tutanchamun. Das liegt vor allem daran, dass sich Mythen darum ranken, dass über 20 Menschen kurz nach dem Besuch der Kammer gestorben sein sollen.
Todesfälle nach Besuch von Grabkammer
In weiteren Erzählungen zum „Fluch des Pharao“ wird ein angeblicher Schimmelpilz für die Ereignisse verantwortlich gemacht. Lange Zeit war unklar, was die Todesfälle verursacht haben könnte und wieso es so viele sind.
Heute wissen Forschende mehr. Ein Faktencheck zeigt, hierbei handelt es sich mehr um einen Mythos als die Wahrheit. Wie Stern aufklärt, hat nur ein Besucher des Grabmals tatsächlich fünf Monate später im Jahr 1923 das Zeitliche gesegnet.
Die Todesursache von Lord Carnarvon, Finanzier des Ausgrabungsprojekts, ist auf eine Lungenentzündung zurückzuführen; also weder auf einen angeblichen Schimmelpilz noch auf einen Fluch des Pharao. Nichtsdestotrotz sorgte die Legende dafür, dass die Begehung des Grabmals mit einem mindestens mulmigen Gefühl einhergeht. Würdest du dich hineintrauen?
#6 Pyramiden als elektromagnetische Energiespeicher?
Bei diesem Archäologie-Fund wird es wissenschaftlich. Durch physikalische Analysen der Pyramiden von Gizeh fand man heraus, dass diese in der Lage sind elektromagnetische Energie im Zentrum zu konzentrieren. Das könnte Forschenden in Zukunft bei der Erforschung von Nanopartikeln helfen. Diese finden schon jetzt vielerlei Anwendung in der Technik – etwa beim Entwurf und Betrieb von Solarzellen. Die Frage, die sich nur stellt: Ist dieses Pyramiden-Feature ein Zufall oder wussten die alten Ägypter*innen mehr als wir bisher rekonstruieren können?
#7 Gab es damals Götter auf der Erde?
Der nächste Archäologie-Fund ereignete sich in der „Halle der Vollständigen Wahrheit“ oder auch „Gerichtshalle des Osiris“ genannt. Dort finden sich etliche Abbildungen menschenähnlicher Wesen mit langen Köpfen. Es ist kein Geheimnis, dass man in Ägypten glaubte, Götter wandeln auf der Erde.
In der Halle widmen sich die Wandbilder auch dem ehemaligen ägyptischen König Echnaton. Auch er zeigt diese merkwürdig ovale Kopfform. Untersuchungen des geborgenen Schädels beweisen das.
Forschende gehen davon aus, dass eine Genmutation 1300 vor Christus diese abnormen Kopfmaße hervorgerufen haben könnte. Aber was ist, wenn Echnaton schlichtweg nicht von dieser Erde stammt?
Quellen: YouTube/Crunch, Stern, Reise nach Ägypten, eigene Recherche, n-tv
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