Der Klimawandel hält die Erde weiter im Griff. Einer neuen Studie zufolge verlangsamt er sogar unseren Planeten. Das sorgt für Diskussionen in der Wissenschaft und könnte zu einer neuen Zeitmessung führen.
Der Klimawandel macht unsere Tage länger
Das der Klimawandel durch die Erderwärmung für das Schmelzen der Polkappen sorgt, ist den meisten hinreichend bekannt. Auch, dass der Meeresspiegel durch die Menge freigewordenen Wassers ansteigt, ist keine Neuigkeit mehr. Doch das ganze hat viel weitreichendere Konsequenzen, als du vielleicht denken magst.
In einer vor kurzem veröffentlichen Studie wird herausgestellt, dass die Verlagerung der Wassermassen in Richtung Äquator dafür sorgt, dass sich die Erde etwas langsamer dreht. Dieser Effekt lässt sich auch in wesentlich kleiner Skalierung beobachten. Die Berliner Morgenpost nennt hier etwa ein Kinderkarussel oder die Pirouetten von Eiskunstläufer*innen. „Die Verlagerung von Masse an einem sich drehenden Körper verändert dessen Drehgeschwindigkeit.“, so der Artikel weiter.
Lesetipp: Aktuell warnt die NASA vor dem Klimawandel und der Grund ist alarmierend.
Erkenntnis negiert bekannten Trend
Besonders relevant wird die Erkenntnis über den Klimawandel laut der Studie, wenn man einen bereits bekannten Effekt entgegenhält. Denn die Erde hat seit mehreren Jahren die Tendenz, die Rotation zu beschleunigen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und nicht ungewöhnlich. Dinge wie Kontinentaldrifts, Erderhebungen oder Gezeitenströme haben schon immer die Geschwindigkeit unseres Planeten beeinflusst.
Die aktuelle Beschleunigung ist auf Bewegungen im flüssigen Erdkern zurückzuführen, wie Duncan Carr Agnew, Autor der Studie und Professor an der University of California San Diego, erklärt. Aufgrund dessen wurde debattiert, ab 2026 das Jahr um eine Schaltsekunde zu verkürzen. Somit soll die Weltzeit der Rotation der Erde angepasst werden.
Agnews Studie stellt nun fest, dass diese Änderung erst später oder vielleicht sogar gar nicht notwendig werden wird, da die beiden Trends gegeneinander arbeiten und sich so teilweise negieren. Vielmehr gibt es zurzeit Überlegungen, die Weltzeit komplett unabhängig von Entwicklungen wie dem Klimawandel zu machen, um in Zeiten der Globalisierung kein Sicherheitsrisiko durch die Veränderungen in der Zeitmessung zu erzeugen.
Quelle: „A global timekeeping problem postponed by global warming“ (nature 2024), Berliner Morgenpost
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