Ein archäologischer Fund im nordperuanischen Saña könnte dabei helfen, noch mehr über die Vorgeschichte der Region zu erfahren. Einerseits ist er außergewöhnlich alt, andererseits war er wohl eine Stätte für wichtige Rituale.
Archäologischer Fund: Forscher machen überraschende Entdeckung
Dass es nicht nur in Europa oder Asien uralte Zivilisationen gab, die vor tausenden Jahren diese Landstriche bevölkerten, ist bekannt. Auch in Süd- und Mittelamerika lassen sich ständig Entdeckungen machen, die darauf hinweisen, dass es dort bereits seit langer Zeit weit entwickelte Kulturen gibt. Mithilfe von archäologischen Funden ist es möglich, diese Kulturen genauer zu erforschen. Das gilt nicht nur in Bezug darauf, wo sie lebten, sondern auch, wen sie anbeteten oder wie sie mit ihren Toten umgingen.
So konnten Forscher*innen nun in Peru eine Entdeckung machen, die genau bei dieser Aufgabe helfen könnte. So wurde in der Region Saña im Nordwesten des Landes ein uralter Tempel ausgegraben, der unter anderem mehrere menschliche Überreste enthält. Erbaut wurde er wohl, wie das peruanische Kulturministerium berichtet, vor rund fünftausend Jahren. Damit reiht sich der archäologische Fund ein in ähnliche Entdeckungen aus derselben Zeit, fügt diesen allerdings noch eine Perspektive hinzu.
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Das könnte der Fund bedeuten
Denn das besondere an dem archäologischen Fund ist nicht allein sein Alter. Dazu kommen die Überreste eines Säuglings und dreier Erwachsener. Möglicherweise handelt es sich bei der Stätte daher um eine Art Altar, an dem Menschen geopfert wurden, wie Live Science vermutet. Die verschiedenen Fresken und der Bau des Tempels könnten diese Annahme bestätigen. So finden sich dort Malereien eines menschlichen Körpers mit Vogelkopf, die sich auch an vergleichbaren Opferstätten finden.
Der Ort, an dem der archäologische Fund gemacht wurde, wurde überdies wohl noch lange Zeit für ähnliche Praktiken genutzt. Die Leiche des Säuglings stammt vermutlich erst aus dem sechsten oder siebten Jahrhundert nach Christus, ebenso wie der Teil des Tempels, in dem sie gefunden wurde. Die Moche-Kultur, die in dieser Zeit wohl das Gebiet beherrschte, ist bereits bekannt für ihre Praktik der Menschenopfer. Es ist also durchaus möglich, dass das Kind diesem archaischen Ritual zum Opfer fiel.
Quellen: Kulturministerium Perus, Live Science
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