Bei einem archäologischen Fund im südwestlichen Bulgarien wurde eine besonders seltene Entdeckung gemacht. Dafür mussten die Forschenden allerdings erst einmal in eine uralte Kanalisation herabsteigen.
Archäologischer Fund: Hier wurde die Statue entdeckt
Wenn es um einen archäologischen Fund geht, kommt die Nachricht meist aus Italien, Griechenland oder dem Nahen Osten. Doch manchmal lassen sich auch besondere Entdeckungen an unerwarteten Orten machen. Dazu zählt Bulgarien. Gerade der Südwesten des Landes wurde vor tausenden Jahren von den alten Griechen beherrscht, weswegen dort hin und wieder noch Überbleibsel dieser Zivilisation ausgegraben werden können.
So geschah es vor kurzem, als ein Team vom bulgarischen nationalen archäologischen Museum einen Fund in der Nähe von Rupite machte. Dort gruben sie eine antike Statue des Gottes Hermes aus. Diese besteht aus Marmor, ist also besonders wertvoll, wie ARTnews berichtet. Dazu kommt, dass das Bildnis des Gottes recht groß ist, etwa zweieinhalb Meter. Die antike Stadt, in der die Statue vergraben wurde, nannte sich Heraclea Sintica, und wurde etwa 500 nach Christus verlassen.
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Das hat die Entdeckung zu bedeuten
Der antike Gott Hermes war bekannt als derjenige, der Nachrichten überbringen sollte, auch genannt der „Götterbote“. Obwohl es sich bei ihm nicht um den höchsten griechischen Gott handelt, verblüfft es die Forscher*innen, dass sich die Statue in einer Kanalisation finden ließ. Überdies wurde das Bildnis wohl sorgfältig dort begraben. Es gibt viele mögliche Gründe für den Ort, an dem der archäologische Fund gemacht wurde.
So kann es sein, dass die Statue vor einem Erdbeben, das ungefähr in der Zeit stattfand, versteckt, später aber nicht mehr wieder aus der Kanalisation geholt wurde. Wahrscheinlicher ist aber die These, dass die Bewohner der Stadt ihren Hermes während der Ausbreitung des Christentums vergruben. Die alten Religionen waren immerhin ab dem fünften Jahrhundert nach Christus verboten. Welcher Grund auch immer ausschlaggebend war, für die Forschenden ist es ein großes Glück, dass die Menschen die Statue vergruben. Denn der archäologische Fund ist dadurch in exzellentem Zustand, was weitere Erkenntnisse ermöglichen kann.
Quellen: ARTnews
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