Vor allem im Netz kursieren immer wieder die verschiedensten Weltraum-Mythen. Im Folgenden klären wir dich über die Wahrheiten der fünf Bekanntesten auf.
Inhaltsverzeichnis
#1 Weltraum-Mythos: Unser Körper explodiert im Weltall
Dieser Mythos entstand höchstwahrscheinlich durch berühmte Science-Fiction-Filme wie „Outland“ (1981), in denen Menschen im Weltall sterben. Dieser Weltraum-Mythos erscheint auf den ersten Blick vielleicht möglich, denn zum einem weiß die Wissenschaft bereits, dass im Weltall ein großes Vakuum herrscht. Dieses fügt dem menschlichen Körper innerhalb weniger Sekunden irreparable, tödliche Schäden zu. Zum anderen gibt es zum Sterben im Weltall gibt es keinen Präzedenzfall.
Dennoch ist eine Explosion des menschlichen Körpers durch den ungeschützten Eintritt in den Weltraum nicht möglich. Laut verschiedensten Wissenschaftler*innen passiert aber dadurch, dass es im Weltall keinen Druck gibt und der Siedepunkt somit stark gesenkt wird, folgendes:
- Das Blut in den Adern beginnt zu kochen, sodass sich kleine Wasserdampfbläschen im Blut bilden.
- Der Körper reagiert, indem er Thromben und Embolien bildet, die letztendlich die Durchblutung stoppen und den Blutkreislauf zusammenbrechen lassen.
Allerdings kann schon etwas Explosionsartiges passieren. Und zwar mit den Augen: Die Augen enthalten nämlich gut durchblutet und würden sich somit durch die Wasserdampfbläschen ausdehnen. Letztendlich kann es sogar passieren, dass die Augäpfel herauspoppen. Allerdings hat man vorher schon längst das Bewusstsein verloren.
Übrigens: Weit verbreitet ist auch die Annahme, dass es helfen würde die Luft anzuhalten, wenn man ungeschützt im Weltraum herumfliegt. Doch das Gegenteil ist der Fall. Die eingeschlossene Luft dehnt sich nämlich im Körper aus, sodass ein Überdruck entsteht, der höchstwahrscheinlich Trommelfell und Lunge platzen lässt. Auch das sofortige Schockfrosten im Weltall ist Quatsch. Zwar ist es im Weltraum sehr viel kälter als wir es gewohnt sind, trotzdem würde unser Körper nicht so schnell abkühlen. Das liegt daran, dass sich im Weltraum so wenige Teilchen bewegen, dass wir unsere Körperwärme fast gar nicht an unsere Umgebung abgeben. Dennoch würden wir mit der Zeit natürlich gefrieren.
#2 Explosionen im Weltraum erzeugen Lärm und Feuer
Auch falsch! Die Explosionen, die wir aus Sci-Fi-Filmen wie „Star Wars“ kennen, können nicht laut sein und Feuer erzeugen. In der Leere des Weltraums gibt es nämlich kein Übertragungsmedium für den Schall. Und Flammen können durch die fehlende Luft sowieso nicht entstehen. Lass dich also nicht von diesen Filmen täuschen.
Passend dazu: Dich interessieren Weltraum-Mythen? Dann solltest du auch unbedingt die vier größten Mythen über den Urknall kennen. Wir stellen sie dir in unserem separaten Artikel vor.
#3 Schwarze Löcher sind sichtbar
Dann wäre vieles einfacher für die Wissenschaft. Doch leider sind die Schwarzen Löcher fast gar nicht zu erkennen. Das liegt daran, dass sie es mit ihrer enormen Anziehungskraft schaffen sogar Licht anzuziehen. Da sich das Licht nie in der Nähe von ihnen befinden kann, ist es dort wo die Schwarzen Löcher sind immer dunkel.
Dennoch gibt es andere Wege, die die Forscher*innen benutzen, um Schwarze Löcher indirekt erkennen zu können. Welche das sind und wie Schwarze Löcher bereits gezählt werden konnten, verraten wir dir in unserem separaten Artikel. Außerdem erklären wir dir, ob die Schwarzen Löcher für uns Menschen gefährlich werden könnten.
#4 Der hellste Stern ist der Polarstern
Dies ist einer der weitverbreitetsten Weltraum-Mythen aller Zeiten. Das liegt daran, dass der Polarstern schon zu Wikinger-Zeiten als Orientierung benutzt wurde. Dieser kommt einem so hell vor, da er auf der verlängerten Erdachse liegt und somit den Mittelpunkt des Nachthimmels bildet.
Es ist also alles nur eine Illusion. Der hellste Stern am Himmel ist immer noch die Sonne.
#5 Die chinesische Mauer ist vom Weltraum aus sichtbar
Dieser Weltraum-Mythos ist ebenfalls falsch. Das Erblicken von Weltraum zu Erde oder Erde zu Weltraum ist immer mit bloßem Auge beschränkt. Deshalb ist auch die Annahme, dass man bei klarem Sternenhimmel Millionen von Sternen erblicken könnte, nicht richtig. Mit bloßem Auge lassen sich nämlich nur drei bis fünf Tausend der 100 bis 400 Milliarden Sterne erblicken.
Astronaut*innen müssen sich also ein Teleskop zur Hand nehmen, um die chinesische Mauer vom Weltraum aus betrachten zu können.
Quelle: mdr, wirtschaftswoche
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